Die Idee zum Thema Lumen·Christi·Licht·Blick entstand durch die Inspiration des leeren, sakralen Raumes. Mit der Salzburger Kollegienkirche hat Johann Fischer von Erlach vor 300 Jahren genau dieses Thema architektonisch umgesetzt und ein Abbild des himmlischen Jerusalems erbaut. Andrea Maria Reiser hat sich von der zeitlosen Schönheit des Bauwerks inspirieren lassen, viele Details, abgestimmt auf diesen magischen Ort, sind in ihr neuestes Werk eingeflossen.
Die Installation stellt eine Symbiose dar zwischen dem geschriebenen Wort, Symbolen, Darstellungen aus der Natur, auf einem Gewebe, das Transparenz ausdrückt und sich mit den Lichtspielen im Raum verbindet. Zu dieser Jahreszeit dringt wieder mehr Licht durch die Kuppel, abhängig von Tageszeit und Witterung, die Dunkelheit schwindet. Es wird eingeladen, die Installation zu umkreisen, zu beten oder die Stille zu erleben, zu lesen, das Sichtbare aber auch das eigene unsichtbare Gefühl auf sich wirken zu lassen. In der Osternacht wurden die 4 Stoffbahnen auseinander gezogen um das leere Grab oder den leeren Raum sichtbar zu machen, die Installation wurde begehbar. Der Mensch darf eintreten und bis in die Kuppel empor blicken, es eröffnet sich eine neue Perspektive, nicht von Aussen, sondern auch aus dem Zentrum, dem Inneren zu sehen.
Bis 22. Mai 2022 war dieses wunderbare Kunstwerk in der Kollegienkirche zu sehen.